San Perdo de Atacama // Klappe die Zweite 

Der Flieger setzt zur Landung an, und unsere Erwartungen sind hoch. Oder vielleicht sollten wir sie besser niedrig halten? Wir haben bewusst beschlossen, die Atacama-Wüste nicht aufzugeben. Nicht wegen materiellen Dingen, nicht nach all dem Aufwand!

Nach einer Nacht in Calama, wo wir gelandet sind, setzen wir am Vormittag unsere Reise nach San Pedro de Atacama fort. Die etwa eine Stunde entfernte Stadt erreichen wir knapp rechtzeitig mit dem Bus. Nun sind wir hier und mehr als bereit für neue Abenteuer, die in Hülle und Fülle auf uns warten.

Am ersten Tag schlendern wir durch die kleine Westernstadt. Der Staub wirbelt auf, links und rechts gibt es viele charmante Geschäfte und Restaurants. Aber wir wissen schon, wonach wir suchen: das Erlebnis des Schwebens in einer Lagune. Nachdem wir die Tour für den nächsten Tag gebucht haben, zaubern wir uns noch schnell einen viel zu gesunden Gemüseeintopf. In angenehmer Unterhaltung mit deutschen Reisenden, die ebenfalls in der Airbnb-Unterkunft wohnen, fallen wir spät in der Nacht müde ins Bett.

Der entspannt gestartete Tag wird von atemberaubenden Ausblicken über türkisblaue Lagunen übertroffen. Eine endlose Weite, gesättigte Farben von Blau über Weiß bis Braun – es wirkt surreal! Beim Floaten wandern wir zuerst durch eine wunderschöne Landschaft. Dann, voller Erwartung, steigen wir in den 30 Meter tiefen Salzsee. Ob man wirklich oben auf dem Wasser schwebt? Absolut! Tatsächlich kann man sogar im Wasser stehen! Es ist einfach unglaublich! Nach dem Schweben im Wasser wird man natürlich wieder trocken. Aber dann ist man von Salz umgeben, und man ist völlig weiß. Nach einer kleinen Snack-Pause, die eher einer kleinen Schlemmerei glich, machen wir uns auf den Rückweg zur Unterkunft.
 


Am dritten Tag in der auf 2500 Metern Höhe gelegenen Stadt wechseln wir unsere Unterkunft. Doch das ist nur für eine Nacht, denn für die nächsten vier Tage und drei Nächte unternehmen wir ein echtes Off-Road-Abenteuer. Dieses Abenteuer werden wir im nächsten Blog mit euch teilen, da es den Rahmen sprengen würde, hier alles zu erzählen. Aber so viel sei verraten: Es war… nun, wie soll ich es beschreiben? Unglaublich, atemberaubend und extrem intensiv!

Nach unserem viertägigen Kurztrip nach Bolivien steigen wir wieder in Chile aus dem Kleinbus aus. Mit unseren großen Rucksäcken machen wir uns auf den 40-minütigen Marsch bei 33 Grad in praller Sonne zur dritten Unterkunft in San Pedro. Unser Ziel ist ein Campingplatz, von dem aus die Berge direkt ins Valle de Mars führen. Nach einem Tag der Entspannung und des Verarbeitens dieser unglaublichen Realität machen wir uns bereit für das nächste Ereignis.

Erneut geht es mit einem Off-Road-Fahrzeug bergauf. Diesmal sind wir jedoch mit Wanderschuhen, Handschuhen und Mütze ausgestattet. Kaum ausgestiegen, bewegen wir uns im Gänsemarsch und in Zeitlupe nach oben, wo das Auto nicht mehr weiterkommt. Über Steine, Eis und Schnee erklimmen wir den 5604 Meter hohen Cerro Toco. Überwältigt von Glücksgefühlen steigen wir noch ein paar Meter ab, um den gegenüberliegenden Gipfel ebenfalls zu besteigen. Das atemberaubende Wetter lädt zum Genießen ein. Nach einer kurzen Rückkehr, völlig überwältigt von dem Erlebten, entspannen wir in den Hängematten auf dem Campingplatz.

Und nach nun 10 Tagen voller unvergesslicher Erlebnisse setzen wir unsere Reise fort. Wir gehen weiter mit der Erkenntnis, dass es manchmal verdammt gut ist und es sich definitiv lohnt, einen zweiten Anlauf zu nehmen.

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