Google Maps zeigt bei der Suche nach „Camping“ einige brauchbare Ergebnisse. Die Entscheidung, zu welchem Campingplatz wir nach unserer Ankunft mit dem Bus laufen sollen, fällt uns jedoch etwas schwer. Letztendlich überzeugen uns die Bilder und Bewertungen. Und da stehen wir nun! Ist das das Paradies? Überall hängen Äste von Trauerweiden bis zum Boden. Es gibt einen klaren, erfrischenden Schwimmteich, Hängematten und die Zeltplätze sind von Pflanzen umgeben. Was hier noch alles auf uns wartet und wie sehr wir uns in dieses kleine Dorf verlieben werden, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben, gehen wir zu einem kleinen Lebensmittelladen, der uns auf dem Hinweg bereits aufgefallen ist. Auf dem Weg dorthin sehen wir wieder ausgefallene Graffitis, treffen auf offene, freundliche Chilenen (die zum Glück teilweise sogar Englisch sprechen können) und es gibt sogar einen kleinen Markt. Auf dem Markt gönnen wir uns einen frischen Jugo (Saft) mit Mango, was von diesem Zeitpunkt an zum Pflichtprogramm für jeden Tag wird. Außerdem genehmigen wir uns am Abend einen Pisco Sour, das Nationalgetränk, das hier seinen Ursprung haben soll (so haben es zumindest die Einheimischen erzählt).
Nach einer wirklich guten und erholsamen Nacht im Zelt (wir sind erst um 9.30 Uhr aufgewacht – ups), gönnen wir uns ein leckeres Frühstück, oder vielleicht könnte man es auch schon als Mittagessen bezeichnen. Und wie könnte man in diesem Paradies besser die Seele baumeln lassen, als sich nach einer Erfrischung im Teich in eine Hängematte zu legen und ein gutes Buch zu lesen? Nachdem der Tag schneller an uns vorbeizieht als erwartet, haben wir uns für den Abend noch etwas Besonderes vorgenommen. Heute wollen wir den berüchtigten, klaren Sternenhimmel betrachten. Dafür machen wir uns mit Alberto in seinem alten Land Rover auf den Weg zu einem kleinen Berg direkt am Rand des Dorfes. Und was wir hier erleben dürfen, werden wir unser ganzes Leben nicht mehr vergessen. Seht selbst…
Am nächsten Tag starten wir ebenfalls recht gemütlich. Nach einem kurzen Spaziergang zum Tante-Emma-Laden, wo wir für das Frühstück einkaufen und es auch direkt auf dem Campingplatz zubereiten, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Ereignis. Wir laufen in der prallen Sonne eine Straße entlang, auf der uns immer wieder Autos entgegenkommen. Unser Ziel: Eine der vielen Pisco-Brennereien. Die hübsch angelegte Brennerei bietet sogar kostenlose Touren an. Da sonst niemand hier ist, beginnt unsere private Tour… auf Spanisch. So wird es mehr zu einem kleinen Sprachkurs als zu einer Führung, bei der uns interessante Fakten rund um die Destillerie erzählt werden. Nach dem Rundgang dürfen wir sogar kosten. Wir trinken normalerweise eher selten „Hartes“, aber der Schnaps hat uns hier beiden wirklich gut geschmeckt! Am Ende bedanken wir uns mit unseren immer noch rudimentären Spanischkenntnissen. Der ältere, rundliche Herr findet das ziemlich amüsant und schenkt uns sogar die besten Trauben, die wir je gegessen haben.
Den letzten Tag lassen wir ganz gemütlich ausklingen. Am Abend machen wir uns, dieses Mal alleine, auf den Weg, um die Sterne zu betrachten. Hier genießen wir den atemberaubenden Himmel, bevor wir am nächsten Tag unsere Reise fortsetzen.
Hier sind noch einige Eindrücke von den total entspannten Tagen dort …